Donnerstag, 27. Dezember 2012

Alphas Lieblingsalbum 2012

Schon wieder ein Jahr vorbei! Sowas....
Wie schon im letzten Jahr möchte ich es nicht missen lassen, euch mein Lieblingsalbum, das in diesem Jahr erschien, zu präsentieren.
Und in keinem Jahr war es schwieriger, einen solchen "Preis" zu bestimmen! Es gab einfach unendlich gute und geniale Alben.

Kleine Auswahl an Alben, die in Frage kommen? Gerne doch. Greift euch ein Plätzchen oder ein Stück Stolle und durchfahren wir diese Liste.
Da wäre zum ersten "THE GIANT" von AHAB. Ausgesprochen abwechslungsreicher Doom Metal, an dem man sich erst einmal herankämpfen musste, aber dennoch überzeugt. Das Live-Konzert in Jena war auch unglaublich großartig.
Ebenso grinst uns "Les Voyages De L'Âme" von ALCEST entgegen. Ein hervorragendes und herausragendes Stück Musik, das uns schon früh in 2012 beglücken durfte. Die Entwicklung, die ALCEST in den letzten Jahren durchgemacht hat, ist atemberaubend und wie ein Märchen. Überall in der Welt ist der Name ALCEST im Undergroundbereich ein Begriff, überall sind sie gefragt, auf jedem Kontinent (bis auf Australien?...) haben sie bereits gespielt, in Japan gab es aufgrund von ausverkauften Sälen Doppelkonzerte... Dabei lagen die ersten Konzerte doch erst zwei Jahre zurück?! (Ich darf mich derweil rühmen, auf ihrem zweiten Livekonzert dabei gewesen zu sein...öhöhöhöhö) Der Stern von ALCEST jedenfalls schießt höher und höher, und die Les Voyages zeigt, dass dieser Stern vollkommen zurecht steigt. Die Verbindung aus harten Gitarrenriffs und sanftem Gesang ist nachwievor unglaublich genial, auch die überwiegend ruhigen Lieder wissen vollkommen zu überzeugen. Man kann dem Album einfach nichts schlechtes anhängen! AH!
Der nächste Topkandidat auf der Liste (die wir, wie bemerkt, alphabetisch entlanghangeln) ist das WEATHER SYSTEMS-Album von ANATHEMA. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Weather Systems bis September 2012 noch gar nicht kannte, lag es doch schon seit April im Laden. Doch ALS ich es dann kennenlernte, hat es mich sofort gepackt und geschüttelt. Witzigerweise fand das auf dem Lacrimosa-Konzert in Leipzig statt. Anathema waren keineswegs die Vorband, nein, man ließ das Album in Dauerschleife über die Boxen abspielen. Anfangs hat mich zu der recht rockigen Band "nur" das metallesque Schlagzeug fasziniert. Dann begann ich die wohlplatzierten Streicher wahrzunehmen und letztlich faszinierte mich einfach alles. Ich fing eine Textzeile auf und suchte zu Haus sofort nach dieser sagenhaften Band!... um zu erfahren, dass ich durch einen Freund bereits einen Großteil der Anathema'schen Diskografie besaß - abgesehen von Weather Systems. Kein Problem, kein Problem sprach Blogspot der Mediamarkt-Mitarbeiter und verwies mich auf die CD-Abteilung. Gesucht, gefunden und schlagartig ins Herz geschlossen. Es ist definitiv mein Überraschungsalbum 2012, denn die Songs sind ... unbeschreiblich. Das müsste reichen. Das Konzept des Konzeptalbums wurde astrein durchgezogen und obwohl es stark anfängt, ist es den Jungens von Anathema doch gelungen, sich im Laufe des Albums noch zu steigern. Wahnsinn!
Nächster ist "RASTLOS" von FINSTERFORST. Über das Album kann ich noch nicht sooooo viel sagen, da es sich erst seit ein paar Tagen in meinen Krallen befindet. Was ich bereits sagen kann, ist, dass es im Vergleich zu seinen Vorgängern (gerade "...zum Tode hin") sich mehr Zeit nimmt, weniger auf die Fresse schlägt und doch immernoch den Hörer nicht müde werden lässt, die 10+Minutenlieder zu genießen und sich an den Kompositionen zu ergötzen.
"WISH" von GERM erschien ebenso 2012. Ihr merkt, wie tricky das ist!? Ich kannte weder Austere, noch Grey Waters noch Germ, bevor mir der Freund, der mir schon Anathema an die Backe gelabert hat, auch diese Dreierkombo präsentierte. Was daran die Verbindung ist? Alle drei (australischen) Bands wurden von den gleichen Köpfen gegründet/weitergeführt. Und so ist das Konstrukt Germ eine Verbindung aus Black Metal (Austere) und Alternative Rock (Grey Waters), gemixt mit Trance und Electro. Cool, oder? Diese wirre Kombo hat mich gepackt und lange nicht losgelassen.
Ein weiteres großartiges Album von 2012 ist "The Scarlet Beast o'Seven Heads" von GET WELL SOON. Noch eine Band, die mich erst 2012 erreichte und seitdem nicht mehr loslassen wollte. The Scarlet Beast überzeugt dabei mit wunderschönen Titeln, bei denen man nie so ganz entscheiden kann, sind es nun Pop/Rock/Alternative-Songs oder wurde da insgeheim für einen Film etwas geschrieben... Allein für das Denkmal "Dear Wendy" für den/die KomponistIn Wendy/Walter Carlos muss man sich verneigen. Ich hörte das Lied unlängst via Handy im Bett und dachte "Seit wann hast du die Carlos in der Playlist? ..." und war überrascht, dass es sich um Get Well Soon handelte. Wie gesagt, beeindruckendes Denkmal an eineN beeindruckendeN KomponistIn.
Fahren wir fort und stoßen an LACRIMOSAs Aufruf zur REVOLUTION! Wieder ein großartiges Lacrimosa-Album, das wieder einmal komplett anders ist als die Vorgänger und doch Parallelen ziehen lässt.
So wirklich weiß ich nicht mehr, was ich zu dem Album noch sagen könnte. Alle Songs sprechen für sich, alles ist stimmig, selbst die Stimme des oft kritisierten Tilo Wolff. Und die Botschaft ist so eindeutig wie zweideutig. Tilos Revolution sieht nicht vor, ganze Regierungen durch große Gewaltakte zu zerstören. Man solle sich nur die magnifikanten Textstellen der letzten beiden Songs (Rote Sinfonie und Revolution) genauer zu Herzen nehmen. "Keiner ist allein auf dieser Erde - doch jeder ist allein in dieser Welt" und "Du warst dabei, als die Erde bebte und alle auseinander rannten - du warst bei mir in jedem Augenblick - du nahmst die Augen nie von mir". Zumindest sehe ICH darin die Kernelemente seiner Revolution. Oder darin sehe ich MEINE Kernelemente, die ich weitertrage.
Auch stehen folgende Alben auf dem Zettel: Ariettes Oubliées... von Les Discrets, Seelenwund von Mondstille, The 2nd Law von Muse, The Portal of I von Ne Obliviscaris und das Asen'ka-Album von Samsas Traum.

Les Discrets sind...einfach Les Discrets. Ariettes Oubliées ist ein wunderschönes Album und wird auch in den viel zu selten stattfindenden Livekonzerten auch grandios umgesetzt.. aber der große Bruder Alcest ist übermächtig! Denken wir uns mal den großen Bruder weg. Les Discrets haben einen großen Platz in meinem Musikherzen eingenommen und Ariettes Oubliées ist ein hervorragendes Album für Freunde französischer ... öh... Genregrenzen und ihre Durchbrecher... whatever, wer ALCEST mag, hat auch LES DISCRETS zu mögen. Sou!

Die Entdeckung von Seelenwund hat mich am Tage der Entdeckung (oder eher in der Nacht...) schlagartig schockiert, fasziniert, elektrisiert... alles. Ich liebte das Vorgängeralbum "Am Ende...", welches tragischerweise einer fiesen Labelfirma zum Opfer fiel (man verstaubte sich einfach...), weshalb ich immer noch kein Exemplar von "Am Ende..." besitze. Diesen Fauxpas wollte ich bei Seelenwund vermeiden und bestellte sodann die CD. Die separaten Instrumentalstücke sind leider verschwunden, ebenso die Instrumentalbridges, für die ich "Am Ende..." so geliebt habe. Doch Mondstille haben sich insgesamt weiterentwickelt und das Album macht Spaß, es zu hören. Leider (!) hat die Band ihr Drummerproblem noch immer nicht gelöst und so musste man sich auf Seelenwund mit einem Drumcomputer aushelfen. Nicht gerade wunderschön, aber ganz ohne ist ja auch dusselig für ein Black Metal-Album. Immernoch spürbar auf den Spuren von Dornenreich befindlich sind Mondstille für die Freunde von Eviga und Co.KG eine Hörprobe wert, auf einer 5-sternigen Werteskala würde ich dem Album 3 von 5 Sternen geben, es ist gut, nicht perfekt und nachwievor hat die Band großes Potential!

Warum The 2nd Law von Muse in der Liste erscheint? Verdammt, sie haben sich weiterentwickelt! Das ist für den ein oder anderen jetzt kein Novum, aber WIE sie sich weiterentwickelt haben...hach... Ich meine, wer Dubstep mit Gitarre und Schlagzeug hinbekommt, dem erbaue ich gerne ein Denkmal in dieser Liste. Muse experimentieren auch weiterhin, sind dabei mal wieder sehr erfinderisch und genießen, denke ich doch mal, ihr Ergebnis sichtlich. Natürlich gibt es wieder die Nörgler und Unzufriedenen, die sich das alte Muse zurückwünschen, doch denen sei gesagt: Wenn eine Band ein Album, ein Genre, eine Richtung zur Perfektion getrimmt hat, will diese Band andere Wege gehen. Nicht aus Kommerz, Geldschieberei oder Langweile, sondern eben WEIL sie das vorige Album zur Perfektion getrimmt haben. Und da ist eine Kopie nicht möglich. Es sei denn, sie bringen das gleiche Album mit den gleichen Liedern noch einmal heraus. Zum Neupreis. DAS wäre dann Kommerz. DAS wäre kritisch zu bewerten. (eine andere Möglichkeit, wie man derlei Probleme löst, hat das Projekt AMESOEURS eingeschlagen, googlet mal danach..)
-> The 2nd Law ist toll.

Auf The Portal of I habe ich gewartet, seit mir vom ofterwähnten Freund "The Aurora Veil", also Ne Obliviscaris' DemoCD vorgespielt wurde und ich erschlagen worden bin von derlei Awesomeness.
Von gleicher Wucht war dann auch The Portal of I. Jeder einzelne Track ist kompositorisch stark, selbst ins Detail noch perfektioniert und von einer brachialen Beherrschung der Instrumente gekennzeichnet. Allein dem Bass (dem Bass!!) zu lauschen, lässt das Musikerherz im siebten Himmel schweben. Als ich dann im Mai das Album endlich mein Eigen nennen durfte, bin ich im Kreis gesprungen wie ein aufgedrehtes Känguru. Begeisterung ist noch untertrieben. Ich war neuverliebt in Ne Obliviscaris. Nur den Schritt nach Europa, den haben ich die Australier noch nicht gewagt. Aber wenn, dann.....muhahahahr... das wird schee. :3

Kommen wir zu guter letzt zum neuen Meisterwerk eines alten Gesellen: Alexander Kaschte hat mit "Asen'ka" ein weiteres Märchenbuch für Samsas Traum geschaffen. Hörbar geprägt von (Familien-)Glück und verstandener Liebe ist das Album eben das, was der Beitext sagt: Ein Märchen für Kinder und solche, die es werden wollen. Für eingefleischte (oder ehemals eingefleischte) Samsas Traum-Fans ist es mit Sicherheit das schönste Jahresgeschenk, das Kaschte ihnen machen konnte.
Wer die Welt von "a.Ura" liebte, dem sei "Asen'ka" wärmstens ans Herz gelegt. Wenn nicht gar brennend. Musikalisch wie textlich lässt Kaschte keine Wünsche offen -auch wenn man den Weggang von Daniel Schröder hier und da schmerzlich missen möge-, die Geschichte um die kleine Asen'ka reißt mit und begleitet den Hörer bis zum geschichtlichen Schluss im Lied "Ursprung der Schatten", der mit epochalen 15 Minuten Laufzeit auch der längste Track in der Bandgeschichte darstellt - doch keineswegs überladen oder sinnlos gestreckt daher kommt. Und mit der Schlussnummer (Dein Herzschlag flüstert meinen Namen) hat Kaschte mein Herz erobert. Ich will nicht, dass das Lied endet! Es ist zu kurz! Der hypnotisch vorgetragene Metalpart soll noch genau so weitergehen, bis ans Ende der Zeit! ... Ich mag's. :)

Ihr seht, keine leichte Entscheidung. Im Grunde ist jedes einzelne hier erwähnte Album mein Lieblingsalbum 2012, da mich jedes dieser Alben ein stückweit im Jahr begleitet hat. Klingt ernüchternd, aber hey, so viel großartige Auswahl gab es selten!
Ich freue mich derweil bereits auf 2013, denn dann erwarten mich die neuen Scheiben von Todtgelichter, Agrypnie, hoffentlich Thränenkind, eventuell Heretoir.... alles in Erwartung großartige Alben, von denen ich eine Erwartung bereits erfüllen kann - 2013 wird sicher DAS Agrypnie-Jahr. Mit Tour und neuem Album..hach. Ick freu mir.

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