Freitag, 30. Dezember 2011

Alpha - Bestes Musikalbum 2011


Hallo ihr Nasen.

Bevor das Jahr ohne Post zur Neige geht, gebe ich hiermit meinen absoluten Favoriten und Gewinner im internen Kampf um das beste Album 2011 bekannt.

Der Sieger des heißumkämpften Ehrenpreises ist:

Todtgelichter "Angst"

Für wahr, eigentlich erschien es Ende 2010, doch wirklich in Schwung kam die Scheibe erst mit den massiven Festivalauftritten der Hamburger Black Metal-Band. Und auch ich habe den Genuss von "Angst" erst 2011 kennen lernen dürfen. Dafür aber mit Schmackes.

Zum Album:
Der Titel "Angst" ist wirklich berechtigt. Einzelne Lieder rauszupieken ist zwar zur Kür des besten Songs auf dem Album ganz nett, doch überhaupt und im Allgemeinen ist das Gesamtpaket aus den 8 Tracks unglaublich ergreifend, verstörend schön und in seiner Dramaturgie einzigartig. Kleine Anekdote zum Album: Die seit diesem Album auf die Zahl 5 aufgestockte Band (die auf den vorigen Platten als Gastmusikerin angegebene Marta stieß nunmehr als feste Instanz dazu) zogen allein (!) und mitten in der Nacht durch die Nordlichtmetropole Hamburg, in die abgelegensten Orte, um das Gefühl "Angst" näher zu begreifen und zu vermitteln.

Dass das gelang, spiegelt sich im Alpha'schen Preis wieder. Kaum ein Album hat mich so verstört zurückgelassen wie die "Angst"-Platte von Todtgelichter. Ein regelrechter Mindfuck war und ist das Stück "Neon", das heimtückisch leise und eher rockig anfängt, die Botschaft gut übermittelt, du wiegst dich schon am Ende und dann folgt eine Ambient-ähnliche Bridge. Die Worte zuvor kommen zurück, überschlagen sich mit Erinnerungen und werden dann (live von Marta höchstselbst und gänsehautgleich) dir wie eine ... wie... da findet der Herr keine Worte für. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Verzweiflung und das Gefühl der Einsamkeit in die Welt zu schreien. Spätestens seit dem ersten Hören von Neon war ich in diese Band vernarrt. Sorry.
Im Grunde ist jedes Lied zumindest einmal Probehören wert. Besonders empfehlenswert sind hier "Café of Lost Dreams", "Neon" und "Moloch"+"Allmählich" zu nennen. Café of Lost Dreams ist als Anfangsstück einfach ge-ni-al. Sowohl auf Platte, als auch und überhaupt Live. Die rockige Gitarrenstimmung der ersten Akkorde wird schnell von Blast Beat und hartem Git.-Sound erlöst und man fließt hinein in die Welt von Todtgelichter. So und nicht anders kann man Café of Lost Dreams beschreiben. ... Kann man schon. Mach ich aber nicht.
Über NEON habe ich schon zu viele Worte verloren, Erwähnung soll hier noch der letzte Track MOLOCH bekommen. Musikalisch ein Hochgenuss, Lyrisch ein Traum, zumal sich hier noch schön bei Hesse bedient wurde - Fans von "Im Nebel" werden ihr blaues Wunder erleben. Und die zum Ende wiederkehrende Zeile "Jeder ist allein, Leben ist einsam sein" bricht dann noch einmal alles von sich und beschert das perfekte Finale, das dann in ALLMÄHLICH eine schöne ambient/postrockige Form findet.

Macht euch bitte selbst ein Bild von der frischen Vielfältigkeit der ehemals als "Raw Black Metal"-Band klassifizierten Gruppe und schreibt in die Comments, was ihr von Todtgelichters Schöpfung haltet.

2. Bestie
3. Oblivion
4. Phobos&Deimos
5. Neon / Neon Live (zum kleinen Vergleich)
6. Subway
7. Moloch
8. Allmählich


Frohes Neues.